Vorwort von Ursula Demarmels
Die im Salzburger Seenland lebende Schweizerin Ursula Demarmels arbeitet seit rund 30 Jahren als selbstständige Rückführungsexpertin und Seminarleiterin. Ihre TV-Sendungen erreichten über 30 Millionen TV-Zuschauer, ihr Buch „Wer war ich im Vorleben?“ (Heyne Verlag) gilt als Standardwerk. Sie ist die erste europäische Absolventin des Dr. Michael Newton Instituts für Life-Between-Lives Hypnotherapy (USA). Die Anwendung spiritueller Erkenntnisse für humanitäre Belange mit dem Ziel eines harmonischen Miteinanders von Mensch, Tier und Natur sind ihr ein wichtiges Anliegen. Kontakt: www.spiritualregression.de
Unser erster Atemzug führt auch zum letzten, dazwischen findet unser jeweiliges Erdenleben statt. Als Rückführungsexpertin begleite ich Menschen in ihre Vorleben und lasse sie dort auch ihren damaligen Tod erfahren. Sie erleben sogar, wie es für sie danach, wenn sie nicht mehr im Körper drin sind, als Göttliche Seele im Jenseits weitergeht, bis sie erneut wiedergeboren werden. Man kann daraus sehr viel für sein aktuelles Leben lernen, um es mit mehr Sinn, Freude, Kreativität und Liebe leben zu können und die Angst vor dem Tod abzubauen. Mike Powelz habe ich auf einer solchen „Reise nach innen“ begleitet, und er schrieb darüber in HÖRZU.
Mich erfüllte es mit großer Freude, als er mir mitteilte, dass die Unsterblichkeit der Seele, die Wiedergeburt und die Frage nach einem tieferen Lebenssinn einen wichtigen Stellenwert in seinem Buch bekommen haben. Gleichzeitig war es für mich auch eine Überraschung, an die ich mich erst noch gewöhnen muss, namentlich als Rückführerin, sogar mit meinem Mann und unserer Katze, in seinem Buch vorzukommen …
Schon als Kind war mir die Hospizbewegung ein Begriff, denn meine Mutter war mit der Schwester von Elisabeth Kübler-Ross befreundet und erzählte mir viel über deren wertvolles Werk. Später berichtete ich meinem Mann Gerhard darüber, der dann die Hospizarbeit in Salzburg vorantrieb und eine interreligiöse Möglichkeit am Krankenhaus ins Leben gerufen hat, wo sich Hinterbliebene in einem schönen Raum in Ruhe von ihrem Verstorbenen verabschieden können. Gerhard musste gegen massive Widerstände arbeiten, denn selbst am Krankenhaus war für viele der Tod ein Thema, das möglichst gemieden wurde.
Gerade in unserer westlichen Kultur verdrängen sehr viele Menschen den Tod, bis er unausweichlich da ist, sei es der eigene oder der Tod von nahestehenden Menschen.
Das Sterben kann sehr schnell und überraschend geschehen, oder eine unheilbare Krankheit führt dazu, sich doch mit seinem Ableben auseinandersetzen zu müssen. Die Angst vor Schmerzen und davor, dass das eigene persönliche Sein für immer ausgelöscht sein könnte und der Abschied und die Sorge um hinterbliebene Menschen und Haustiere können dem Sterbenden seinen letzten Lebensabschnitt zur Hölle machen. Dem wirken die Hospizeinrichtungen entgegen. Die dort praktizierte Palliativbetreuung setzt alles daran, dass der Sterbende seine letzte Zeit auf Erden möglichst schmerzfrei und ohne Sorgen noch genießen und, wenn es dann so weit ist, in Frieden und Ruhe sterben kann.
Das Buch „Die Flockenleserin“ von Mike Powelz nimmt den Leser mit in ein Hospiz und schildert auf berührende und einfühlsame Weise, wie die unterschiedlichen Insassen und deren Angehörige diese letzte Zeit und den Tod erfahren, was sie bewegt und was dann noch wichtig ist – was überhaupt im Leben wichtig ist. Dieser außergewöhnliche Krimi ist sehr spannend und zugleich enorm lehrreich. Er berührt viele Tabuthemen unserer Gesellschaft und hält ihr einen Spiegel vor. Das Buch ist packend und führt den Leser in immer tiefere Schichten seines Selbst. Ich bin überzeugt, dass es seine Leser verwandelt und anregt, ihr Leben noch bei Zeiten zu überdenken und neue Weichen zu stellen, wo anstatt Verdrängung, Zerstreuung, Macht und Geld mehr Toleranz, Ethik, Mitgefühl, spirituelles Erwachen und freudiger, liebevoller Umgang mit sich selbst, den Mitmenschen und Tieren im Vordergrund stehen.
Mit meinen besten Wünschen
Ursula Demarmels